Dieses Verbot ist sicherlich zu befürworten, denn Konfrontationen mit Wölfen sind hierzulande doch noch eher selten und die Zeiten in denen der Mensch sich berechtigt fühlte unbeschränkt über die Natur zu gebieten und Lebewesen nach seinem Gutdünken zurechtzustutzen,sind hoffentlich bald überwunden.

Der unkupierte Hund wirkt harmonischer, weniger kriegerisch und er verfügt über eine grössere Ausdrucksfähigkeit.

Die weisse Schwanzspitze steht natürlich nicht im offiziellen, russischen Standard, der das Kupieren vorschreibt. Die Häufigkeit dieses Phänomens scheint jedoch ironischerweise auf die Wichtigkeit dieses misshandelten Körperteils als Signal- und Kommunikationsmittel hinzuweisen.

Da die Importhunde aus den Ursprungsländern alle kupiert sind, die Nachzucht aber nicht, wird der unvorbereitete Betrachter wohl noch mehr als dies ohnehin schon der Fall sein dürfte, über die grossen äusseren Unterschiede zwischen den einzelnen Tieren staunen. Es handelt sich hier ganz klar nicht um eine homogene Rasse.

Alle Hunde dieser Rasse haben mehr oder weniger ausgeprägte Wammen, d.h. lose Haut am Hals, die vor Bissen schützt. Wie in anderen Hirtenkulturen werden sie manchmal von ihren Besitzern mit breiten Eisenhalsbändern ausgerüstet, die mit scharfen Spitzen versehen sind. Dies ist ein zusätzlicher Schutz gegen Angriffe der Raubtiere während ihrer Arbeit an der Herde. Das Kupieren der Ohren und Rute gehört, wie gesagt, natürlich auch zu diesen ursprünglichen Schutzmassnahmen.

DIE OHREN UND DIE RUTE - DIE GRÖSSE UND DAS GEWICHT - DAS WACHSTUM / DIE LEBENSERWARTUNG

DIE OHREN UND DIE RUTE

Wie bei vielen Herdenschutzhunderassen üblich, werden den Zentralasiaten in ihren Herkunftsländern als Schutz vor Verletzungen die Ohren und die Rute mehr oder weniger kurz kupiert. In Westeuropa ist dies heute grundsätzlich untersagt.

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DAS WACHSTUM / DIE LEBENSERWARTUNG

Wie alle grossen Hunde sind Zentralasiaten Spätentwickler. Frühestens nach der Pubertät (ab ca. zwei Jahren) sind das Wesen und der Typ eines Tieres wirklich beurteilbar. Erwachsen sind sie erst mit über drei Jahren. Vorher machen sie die verschiedensten, manchmal recht unvorteilhaften Phasen durch.

Da der junge Hund schnell gross wird, glaubt der Besitzer oft zu früh dieser sei schon erwachsen. Er muss sich klar sein, dass speziell das Schutz- und Dominanzverhalten sich längerfristig noch verstärken wird.

Die ursprünglichen Typen sind besonders spätreif, aber dadurch auch äusserst langlebig.

Die Lebenserwartung ist bei allen Typen vergleichsweise hoch bis sehr hoch. Selbst unter den harten Lebensbedingungen in Afghanistan können diese Ur-Zentralasiaten vierzehn bis siebzehn Jahre erreichen. Es wird sogar von über 20-jährigen Hunden berichtet.

Wenn man weiss, dass die herkömmlichen grossen Hunderassen heute oft nur noch zwischen sechs bis zehn Jahre alt werden, ist ersichtlich wie unverdorben die besten Linien dieser archaïschen Herdenbeschützer noch sind.

DIE GRÖSSE UND DAS GEWICHT

Hier wird die ausserordentliche Bandbreite an Typen am besten sichtbar.

Obwohl der Standard keine Obergrenze vorsieht, weisen die Erfahrungen von russischen Züchtern und Kynologen, wie auch die auf dem Hornihof gemachten, eindeutig darauf hin, dass Hunde welche weit über 80 cm Stockmass und 70 kg Körpergewicht aufweisen, oft zu körperlichen Beschwerden neigen (wie bei allen anderen grossen Rassen auch). Die ursprünglichen Arbeitshunde sind weder besonders gross, noch übertrieben schwer (siehe auch Kapitel "Pamirhunde" >> Kommentar).

Der Hang zum Gigantismus in der heutigen Zucht bringt die Hunde dieser Rasse in Gefahr, vom beweglichen und ausdauernden Hirtenhund zum verfetteten Prestigeobjekt zu verkümmern.

Der sexuelle Dimorphismus, also der Grössen- und Gewichtsunterschied zwischen Rüden und Hündinnen, ist bei der Rasse ausgeprägt, aber nicht so sehr wie z.B. bei den türkischen Hunden.

HundeKinder01

Die Geschwister Leya und Langar

HundeCAO03
HundeCAO04

Photo - Labro