Tierkämpfe sind eine uralte Tradition und es werden so unterschiedliche Tiere wie Kamele, Hunde, Widder, Hähne, ja sogar Spatzen, Grillen und Ameisen dazu verwendet (hier Widder-Kampf am Hof des persischen Khans 1866).

Hundekämpfe waren, oder sind manchmal auch heute noch, nicht nur eitle Volksbelustigung, sondern auch traditionelle Selektionsrituale und Vorbereitung für die Aufgabe als Herdenschutzhunde, d.h. den Kampf mit Wölfen etc.

Die traditionellen Kämpfe werden fair geführt und abgebrochen sobald ein Sieger feststeht, bzw. wenn einer der Hunde auch nur das kleinste Unterwerfungssignal gibt. Im Allgemeinen geschieht dies bevor die Tiere ernsthaft verletzt worden sind.

Obwohl unerbittlich im Ring, sind die Hunde sehr gutmütig gegenüber ihren Besitzern. Sobald ein Kampf abgebrochen wird, trennen diese ihre Tiere indem sie die Gegner einfach am Halsband packen und aus dem Ring führen.

ES SOLL HIER IN KEINER WEISE DER HUNDEKAMPF PROPAGIERT WERDEN, SONDERN NUR SEINE HISTORISCHE ROLLE BEI DER ENTWICKLUNG DIESER RASSE AUFGEZEIGT SEIN, DENN ES WÄRE SINNLOS DIESEN ASPEKT UNTERSCHLAGEN ZU WOLLEN. DIES OBWOHL DIE HEUTIGE STIMMUNGSLAGE EINE OBJEKTIVE DISKUSSION DES THEMAS ERHEBLICH ERSCHWERT.

In Europa ist der Hundekampf selbstverständlich mit allen Mitteln zu unterbinden. Potentielle Hundebesitzer müssen auf ihre Absichten hin überprüft werden, denn wenn diese Rasse in falsche Hände gerät, kann das ihrem Ruf nachhaltig schaden.

Hunde die für Kämpfe verwendet werden sind praktisch die einzigen Vertreter ihrer Rasse, die auch heute noch in den Ursprungsgebieten mit viel Aufwand selektiert, gefüttert und trainiert werden. Leider hat sich inzwischen, insbesondere auch in Russland, der Hundekampf als mafioses Wettgeschäft etabliert, bei dem es um viel Geld geht. Dies natürlich mit katastrophalen Folgen für die Hunde.

UM MISSVERSTÄNDNISSEN VORZUBEUGEN IST ZU BETONEN, DASS ZENTRALASIATEN KEINE KAMPFHUNDE IM SINNE DER BERÜHMT-BERÜCHTIGTEN "PITT-BULLS" SIND, DEREN EINZIGE FÄHIGKEIT UND AUFGABE SEIT JEHER DER HUNDEKAMPF IST.

ZENTRALASIATEN SIND HERDENSCHUTZHUNDE, DIE IN IHREN URSPRUNGSLÄNDERN AUS HISTORISCHEN UND KULTURELLEN GRÜNDEN GELEGENTLICH FÜR HUNDEKÄMPFE EINGESETZT WERDEN.

Reine Kampfhunde und Kämpfe hauptsächlich um des Wettens willen sind übrigens erst von den Offizieren der britischen Kolonialarmee in Asien eingeführt worden.

In der Geschichte Zentralasiens wurden Hundekämpfe auch als Mittel dazu verwendet kriegerische Konflikte, z.B um Wasser- oder Weiderechte, zu vermeiden, indem ausgewählte Tiere stellvertretend für die Menschen den Kampf austrugen und der Ausgang des Duells, einem Gottesurteil ähnlich, von den beteiligten Parteien anstandslos akzeptiert wurde. Manchmal reichte es auch schon wenn einer der Hunde sich bereits vor dem eigentlichen Kampf als klar überlegen erwies.

Als Nomaden- und Karawanenhunde haben sie aber auch gelernt sich an neue, unbekannte Situationen und Personen anzupassen. Dies macht sie im allgemeinen Menschen gegenüber umgänglicher als ihre meist festansässigen Vettern aus dem Himalaja und dem Kaukasus.

HOF- UND WACHHUNDE: Im schweren, molossoïden Typ. In den wenigen landwirtschaftlich privilegierten Gegenden, wo fruchtbare Böden und Bewässerungsmöglichkeiten Ackerbau und stationäre Viehzucht ermöglichen, haben die sesshaften Bauern schwere, weniger mobile, aber umso eindrücklichere Wach- und Schutzhunde gezogen.

HUNDE DIE GELEGENTLICH FÜR KÄMPFE EINGESETZT WERDEN: Eher kurzhaarig, quadratisch und daher wendig, mittelgross (68-78 cm), mittelschwer. Die Winkelungen der hinteren Extremitäten sind oft etwas steil, zwecks grösserer Standfestigkeit beim Zurückstossen des Gegners.

Wenn wir die körperlichen und instinktiven Fähigkeiten dieser Rasse bewundern, dürfen wir nicht vergessen, dass diese das Resultat der extrem harten Lebensbedingungen in ihrer Heimat sind. Das raue Klima, die karge Umwelt, der ständige Überlebenskampf von Mensch und Tier in Zentralasien haben eine ausserordentlich kämpferische Kultur und Gesellschaft geschaffen. Afghanistan z.B. ist praktisch das einzige Land Asiens, das - vor der Besetzung durch die Sowjetunion 1979 – nie von einer Kolonialmacht erobert werden konnte (und auch da ja nicht lange).

Der Nationalsport "Buskaschi" ist ein Reiterspiel, welches äussersten Kampfgeist, Mut und körperlichen Einsatz verlangt. Auch Ringkämpfe zwischen jungen Männern sind ungemein populär und werden überall geübt.

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DIE UNTERTYPEN NACH VERWENDUNGSZWECK

HERDENSCHUTZHUNDE: Im leichten bis mittelschweren, eher rechteckigen Typ. Die Hirtenvölker Zentralasiens sind Nomaden, deren Hunde seit Jahrtausenden die Kamele, Rinder, Yaks, Esel, Ziegen und Schafe ihrer Besitzer vor Raubtieren und Viehdieben schützen und auf den langen Wanderungen zu immer neuen, kargen Weidegründen behüten und zusammenhalten.

Wie die meisten Hirtenhunderassen sind sie wehrhaft und intelligent, selbständiges Entscheiden und Eingreifen gewohnt. Ihre Herdenschutzhundefunktion ist noch nicht völlig spezialisiert, die meisten Tiere haben durchaus noch Treibhundinstinkte.

Die besonders raue Natur ihrer Heimat und die grossen Strecken die sie zurücklegen müssen, haben ihnen einmalige athletische Fähigkeiten, Ausdauer und Widerstandskraft verliehen. Ihre Gänge gleichen mehr denjenigen eines Vollblutpferdes, als dem oft müden Gehumpel ihrer überzüchteten westlichen Nachfahren und Artgenossen.

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