Wie weit sein Bestand die Kriegswirren der letzten Jahrzehnte überstanden hat, ist momentan schwierig abzuschätzen, da die Ursprungsregionen auch heute noch praktisch unzugänglich sind.

Auf jeden Fall dauert die, historisch und geographisch begründete, kulturelle und politische Isolation der Heimat des Pamirhunds an, welcher er seine Ursprünglichkeit verdankt. Durch diese Abgeschiedenheit konnten, in einem auch für diese Weltgegend einzigartigen Ausmass, die traditionellen Werte und züchterischen Kenntnisse erhalten bleiben. Die überlebende Population ist von grösstem genetischen Interesse, da an ihr die negativen Entwicklungen, die in den zugänglicheren Regionen statt gefunden haben, vorüber gegangen sind.

IM WESTEN: Hier finden wir die interessantesten Hunde in der Region Nordwest-Afghanistan, Turkmenistan und Nordost-Iran.

Die hier vorkommenden Typen haben meist den typisch flachen Schädel. Wie überall gibt es alle Farben, mit lokal dominierenden Schlägen.

IN TURKMENISTAN sind relativ schwere weisse Hunde mit hell-rotbraunen Flecken und einem Rest von grauer Gesichtsmaske verbreitet. Dieser lokale Schlag wird unter dem Namen"Alabai" als Rasse aufgebaut. "Alabai" heisst eigentlich einfach "gescheckter Hund", die Bezeichnung wird aber heute gerne als Synonym für grosser, schwerer Hund verwendet. Diese Anerkennung des turkmenischen Typs des Zentralasiatischen Hirtenhundes als nationales Kulturgut scheint inzwischen zu Exportverboten, resp. hohen Exportzöllen geführt zu haben.

Im Vergleich zu ihren Vettern aus dem Pamirgebirge, sind die Zentralasiaten im grösstenteils flachen Turkmenistan vermehrt negativen Fremdeinflüssen ausgesetzt. Viele dieser auch in Russland geschätzten Hunde leiden heute auch schon unter den typisch russischen Degenerationsmerkmalen. Bei den Hirten und Nomaden der entlegeneren Gegenden sollten aber noch ursprüngliche Tiere vorhanden sein.

IN IRAN sind viele Hunde strohfarben. Es ist nicht viel über diese Populationen bekannt, aber sie gelten als besonders authentisch.

Der Vollständigheit halber:

IM NORDEN: Die Hunde aus Kasachstan, Kirgisien und Usbekistan sind meist kleiner und leichter als die obgenannten Typen, die besten Individuen können aber sehr muskulös sein. Natürlich gibt es in den Grenzregionen von Usbekistan und Kirgisien mit Afghanistan, Tadschikistan oder auch Turkmenistan Tiere des gleichen Typs auf beiden Seiten der Grenze. Dazu kommt, dass die Hunde heute in all diesen Ländern immer mehr als beliebte Handels- und Prestige-Objekte hin und her verschoben werden.

DIE UNTERTYPEN NACH HERKUNFTSGEBIET

Es bestehen zwei eindeutige Ursprungs-Zentren der traditionellen Zucht in Zentralasien. In der heutigen Situation begnügt man sich meist gezwungenermassen mit der Zuordnung zu einer der beiden Herkunfts- und Typenbezeichnungen, obwohl beide natürlich auch wiederum öfters untereinander gemischt sind. Es sind dies:

IM OSTEN: DAS WEITERE PAMIRGEBIET, d.h. der Nordosten Afghanistans, einschliesslich des Hindukuschs und das südöstliche Tadschikistan.

Der sogenannte Pamirhund ist wohl der ursprünglichste Typ des Zentralasiaten. Er kann recht massiv gebaut sein und ist, auch in den leichteren Varianten, wahrscheinlich noch zäher und kraftvoller als die anderen Schläge.

Er unterscheidet sich in einigen Punkten von den bekannteren Typen westlicheren Ursprungs. Seine Hinterläufe sind im Allgemeinen stärker gewinkelt, was ihm zu grösserer Schubkraft verhilft, besonders wichtig in zerklüftetem Gebirge. Diese Eigenschaft war wohl ursprünglich allen Zentralasiaten eigen, hat sich hier aber am besten erhalten. Sein Fell kann länger sein als üblich, oder im Standard vorgesehen und die Schädeldecke ist manchmal leicht gewölbt statt flach.

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